23. Dezember

„101 Dalmatiner“ retteten Disney vor dem Ruin

Nach dem finanziellen Misserfolg von „Dornröschen“ (1959) überlegte Walt Disney ernsthaft, die Produktion von Animationsfilmen einzustellen. Es war der langjährig verdiente Disney-Drehbuchautor Bill Peet, der Disney davon überzeugte, es noch einmal zu versuchen. Peet schrieb das Drehbuch für „101 Dalmatiner“, und der Film feierte seine Uraufführung am 21. Januar 1961 in den USA. In Deutschland kam er am 19. Dezember 1961 unter dem Titel „Pongo und Perdita“ in die Kinos und verbreitete damit noch vor Weihnachten eine Riesenfreude.

 

Dalmatiner im Schnee

 

 

Innovativ bis in die Fellspitzen

Was den Film jedoch nicht nur zu einem sensationellen finanziellen Erfolg, sondern zu einem Meilenstein der Animationsgeschichte machte, war die revolutionäre Technik. „101 Dalmatiner“ war der erste Disney-Film, der vollständig das neue  Xerografie-Verfahren nutzte. Diese Technik ermöglichte es, Zeichnungen direkt auf Folien zu übertragen und so den Produktionsprozess erheblich zu beschleunigen. Dadurch konnten Zeit und Kosten gespart werden – und das bei der unglaublichen Zahl von über 6 Millionen Dalmatiner-Flecken: Pongo hat 72, Perdita 68 und jeder der 84 Welpen 32 Flecken.

 

Warum eigentlich 101 Dalmatiner?

Das wollen wir für Euch ein bisschen „aufdröseln“:

Pongo und Perdita sind zunächst 2 Dalmatiner, die Eltern von 15 Welpen werden. Damit sind wir bei 17. Pongo und Perdita entdecken während der Geschichte 84 weitere Dalmatiner-Welpen, die von Cruella de Vil entführt wurden. Diese Welpen wurden von verschiedenen Züchtern gekauft oder gestohlen, um aus ihrem Fell Mäntel zu machen. Pongo und Perdita retten sie alle und bringen sie mit nach Hause. Und voila – damit sind wir bei der erweiterten Familie von 101 Dalmatinern. Hättet Ihr’s gewußt?

 

Ein Film, der Geschichte schrieb

„101 Dalmatiner“ spielten sich in die Herzen der Zuschauer und der Film wurde für Disney auch finanziell zu einem Riesenerfolg. Darüber hinaus prägte er die Filmkultur der Animation über Jahrzehnte. Bis heute gilt er mit einer Bewertung von 98 % auf Rotten Tomatoes als Meisterwerk. 1962 wurde  „101 Dalmatiner“ mit dem prestigeträchtigen BAFTA Award als bester Animationsfilm ausgezeichnet.

Doch der Erfolg des Films ist nicht nur technischer Natur: „101 Dalmatiner“ ist viel mehr als ein Zeichentrickfilm. Er ist eine Hommage an die Liebe zwischen Mensch und Tier und ein Beweis dafür, dass technische Innovation wunderbare Dinge hervorbringen kann – und dass auch kleine Helden Großes bewirken können.

 

Frohe Weihnachten wünschen Pongo, Perdita und ihre 99 kleinen Helden!

 

PS: Für technisch Interessierte gibt’s hier noch ein paar Hintergründe zur Xerografie („How a scanner prevented Disney Animation’s death„)

 

© Ulla Friese, Taunus-Schnauzen

 

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