17. Dezember
Schnauzes Weihnachtswunder
Hallo, ich bin Schnauze, ein wuscheliger Mischling mit schwarz-weißem Fell, spitzen Ohren und einem frechen Funkeln in den Augen. Weihnachten ist eine wilde Zeit bei uns – und ich meine wirklich wild!
Kaum beginnt der Dezember, läuft bei meinen Menschen alles – und ich meine wirklich ALLES – anders. Ganz ehrlich, Weihnachten bringt sie jedes Jahr komplett durcheinander.
Plötzlich rennen alle hin und her, mit diesem hektischen Ausdruck im Gesicht: eine Mischung aus „Ich brauche dringend noch etwas für Oma!“ und „Warum hab’ ich das nicht längst erledigt?!“ Es wird dauernd von „Terminen“, „Geschenken“ und „Einladungen“ geredet. Überall stapeln sich Päckchen, die man nicht auspacken darf (was mich wirklich irritiert – alles sollte doch ausgepackt werden, oder?). Und jeder stöhnt: „Ich komme einfach nicht hinterher!“ Dabei laufen sie so schnell, dass ich Mühe habe, hinterherzukommen. Es fühlt sich an, als ob alles gleich explodiert.
Und dann – ein Baum! Ein echter Baum mitten im Wohnzimmer! Ich bin begeistert – endlich eine Indoor-Toilette! Ich meine, draußen ist es kalt, also warum nicht? Aber kaum habe ich den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht, schreit Frauchen: „Schnauze, NEIN!“ Stattdessen hängen sie Kugeln und Lichter dran, die aussehen wie perfekte Spielzeuge. Aber anscheinend darf ich nicht damit spielen. Echt unfair.
Wirklich umwerfend sind jedoch diese Gerüche! Im ganzen Haus riecht es so köstlich nach Braten und Keksen, dass mir das Wasser in der Schnauze zusammenläuft. Aber ich bemühe mich, nicht zu sabbern – das mögen sie nicht so gern. Und dann die Enttäuschung: Die leckere Gans ist nicht für mich. Wie bitte? Ist Weihnachten nicht die Zeit des Teilens?
Zum Glück gibt es die Besuche von Großeltern, Tanten und Onkeln. Die bringen mir meistens etwas zum Knabbern oder ein neues Spielzeug mit. Und es gibt extra viele Streicheleinheiten – das lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Nur Tante Martha nervt ein bisschen. Jedes Jahr hat sie ein neues Outfit für mich dabei: „Schnauzilein, du brauchst ein Rentiergeweih!“ Echt jetzt? Ein Rentiergeweih? Ihr könnt euch vorstellen, wie schwer es mir fällt, da nicht zu knurren.
Etwas speziell sind für mich die Weihnachtslieder. Besonders die Flöte! Diese schrillen Töne bohren sich direkt in meine Ohren. Das zu ertragen, fällt mir wirklich schwer. Aber hey, ich halte durch. Weihnachten ist schließlich die Zeit der Familie!
Und irgendwann, mitten im Chaos, fühle ich dieses warme, besondere Kribbeln in meinem Hundeherz: Ich gehöre dazu. Ich bin Teil von etwas Großem – auch wenn ich keinen Gänsebraten bekomme und die Kugeln am Baum nicht für mich sind.
Ich liebe Weihnachten!
Euer Schnauze
✨🎄🎄🎄✨
© Ulla Friese, Taunus-Schnauzen