Die Hundepfote - Auf 4 Pfoten gesund durchs ganze Hundeleben
Die Hundepfote – Das solltet Ihr wissen

Auf 4 Pfoten gesund durch's ganze Hundeleben

Zwischen der  dritten und vierten Lebenswoche beginnen Hundewelpen selbständig auf ihren Beinchen zu laufen. Auf vier Pfoten erkunden sie ab jetzt ihre Welt und diese tragen sie durchs ganze Leben.

Diese Pfötchen sind dabei wahre Wunderwerke der Natur, denn sie sind nicht nur zum Laufen da. Sie hinterlassen Duftspuren für ihre Artgenossen, sind Stoßdämpfer und sorgen für festen Halt auf unterschiedlichstem Terrain. Sie sind unglaublich robust und dabei doch so sensibel, so dass der Hund sich sicher bewegen kann.

Anatomisch ist die Vorderpfote mit der menschlichen Hand vergleichbar und der Hinterlauf mit unseren Füßen. Der jeweils  fünfte „Finger“ sitzt dabei am Vorderlauf erhöht als sogenannte Wolfskralle und erfüllt keine Funktion mehr. Manche Hunde haben diese Wolfskralle auch an den Hinterläufen.

Im Gegensatz zu den Menschen, die mit der ganzen Fußsohle auftreten, sind Hunde sogenannte Zehengänger, das heißt, sie laufen nur auf ihren Zehen. Eigentlich eine super anstrengende Sache, aber diese Spezialität macht den Hund in seiner Fortbewegung ungeheuer wendig. Außerdem unterstützen dabei die Krallen die Bodenhaftung.

Hundepfote Ballenansicht
Die Hundepfote - ein kleines Wunderwerk der Natur

Den Hauptteil der Hundepfote machen die Pfotenballen aus. Die Haut an den Ballen ist 50 mal dicker als die restliche Haut des Hundekörpers und ist somit ein toller Schutz: außen befindet sich  eine dicke verhornte Hautschicht, die die Pfoten vor vielen Verletzungen bewahrt und unempfindlich gegen steinige, unebene Untergründe macht. Außerdem sorgt diese Hornschicht für guten Halt auf rutschigen Oberflächen. Unter der Hornschicht befinden sich große, dicke Fettpolster, die als natürliche Stoßdämpfer dienen und die Pfoten zudem vor Kälte isolieren. Die einzelnen Zehen sind mit einer sogenannten Zwischenzehenhaut verbunden, die zusätzlich für Beweglichkeit sorgt. Das Fell zwischen den Zehen wiederum dient dem Schutz der Zwischenräume. Trotzdem sind die Pfoten aber auch sehr sensibel, da sie mit einer großen Zahl von Nervenenden durchzogen sind. Viele Hunde sind daher sogar ziemlich kitzelig.

Schaut man übrigens genau hin, stellt man fest, daß die Vorder- im Vergleich zu den Hinterpfoten größer und rundlicher sind. Der Grund liegt darin, dass die Vorderbeine – abhängig von der Rasse – mehr als 60% des Körpergewichtes tragen, während die Kraft zur Vorwärtsbewegung  vor allem aus den deutlich mehr bemuskelten Hinterläufen kommt. Von hinten kommt sozusagen der Schub und die Kraft und vorne wird gebremst.

Für zusätzliche Bodenhaftung sorgen die Krallen, die aus hartem, widerstandsfähigem Horn bestehen. Im Gegensatz zu unseren menschlichen Fingernägeln sind sie jedoch mit feinen Blutgefäßen und Nervenzellen durchzogen, was besondere Vorsicht beim Krallenschneiden erfordert.

 

Darüber hinaus sind die Pfoten ein sehr wichtiger Teil der Hundekommunikation untereinander. Die Schweißdrüsen an den Pfoten sondern nämlich ein individuelles Duftsekret ab, über das der Hund –durch Scharren noch verstärkt  –  seinen Artgenossen seine ganz persönliche Visitenkarte hinterläßt.

Obwohl sie so robust sind, sind die Pfoten unserer Hunde doch ein recht empfindliches Körperteil und verdienen entsprechende Beachtung und Pflege. Auf gesunde Pfoten zu achten ist daher eine ganz wesentliche Voraussetzung für die Lebensqualität Eures Hundes.

Hundekrallen
Auch Krallen benötigen Beachtung

Tipps zur Pfotengesundheit

Eine regelmäßige Kontrolle der Pfoten auf Verletzungen, Wunden oder eingetretene Steinchen. versteht sich eigentlich von selbst. Am besten ist es, wenn Ihr Euren kleinen Welpen als Teil des „medical trainings“ an das Anfassen der Pfoten und die damit verbundene Pflege gewöhnt. Welpen lassen sich in der Regel meist noch gern überall anfassen und Ihr könnt das Medizintraining so einfach als spielerischen Teil ins tägliche Kuscheln und Schmusen integrieren. Ältere Hunde oder Tierschutzhunde, die es noch nicht kennen, überall angefasst zu werden, sollten geduldig und mit leckeren Belohnungen „überzeugt“ werden, dass das Untersuchen ihrer Pfoten doch vielleicht gar nicht so schrecklich schlimm ist.

Achtet darauf, dass die Ballen immer schön weich und geschmeidig sind und die Haut nicht rissig und trocken wird. Geschmeidige, intakte Haut neigt einfach weniger zu Verletzungen und Keime und Bakterien können nicht so leicht eindringen und Entzündungen verursachen. Gerade im Winter können Streusalz und Splitt den Pfoten arg zusetzen und zu rissigen Ballen führen. Das  Salz kann zu schmerzhaftem Brennen führen, Splitt, Eis und harter Schnee können blutige Verletzungen verursachen die sich im schlimmsten Fall auch noch böse entzünden können.

Könnt Ihr es nicht vermeiden auf oder über gestreute Straßen mit Eurem Hund zu gehen, solltet Ihr die Pfoten Eures Vierbeiners nach dem Spaziergang mit lauwarmem Wasser abspülen und danach gut abtrocknen. Salzreste werden sonst allzu leicht abgeschleckt und können zu Erkrankungen führen.

Pfotenkontrolle
Check der Zehenzwischenräume
Pfotensalbe Hasenfüßin
Mit Pfötchencreme verwöhnen

Nicht nur sinnvoll, sondern gleichzeitig ein schönes Ritual ist es, abends vor dem Schlafengehen die gereinigten und gut getrockneten Pfötchen mit einer speziellen Pflegecreme zu verwöhnen. Wir und unsere Hunde lieben dafür zum Beispiel die Pfotensalbe „Hasenfüßin“ von Maybrooks Cottage. Dank der ausschließlich natürlichen Inhaltsstoffe wie z.Bsp.  Bienenwachs und Propolis schützt sie die Haut vor Infektionen, Bakterien und Pilzen und versorgt die empfindlichen Ballen mit natürlicher Feuchtigkeit. Sie zieht super schnell ein, macht die Pfoten herrlich geschmeidig und riecht obendrein noch richtig lecker.  Und was sollen wir sagen: auch wir lieben es, unseren Winterhänden damit etwas Gutes zu tun. Daß Ihr die Salbe auch im Sommer gegen trockene Pfötchen verwenden könnt sollte auch noch erwähnt werden.

Nicht vergessen solltet Ihr das Fell zwischen den Ballen und um die Pfote herum. Das sollte insbesondere bei langhaarigen Hunden nämlich regelmäßig – bitte hierbei sehr vorsichtig vorgehen – gekürzt werden. Sonst können sich schnell richtige Eis- und Schneeklumpen bilden, die nicht nur das Laufen beschwerlich machen sondern letztlich auch zu Verletzungen führen können.

Hundepfote
Fell zwischen den Ballen schneiden
Hundekrallen schneiden
Zu lange Krallen kürzen

Noch ein Blick auf die Krallen. Wie schon gesagt, unterstützen die Krallen die Bodenhaftung und sind gleichzeitig ein Schutz für die Zehen. Besonders wichtig ist ihre „Werkzeugfunktion“ beim Graben und Buddeln – denn schon der Wolf als Urvater unser Haushunde hat Futterreste und Knochen „für schlechtere Zeiten“ verbuddelt oder auch Kleintiere als Nahrungsquelle ausgebuddelt.

Sind die Krallen hingegen zu lang, kann der Hund leicht irgendwo hängenbleiben und die Kralle reist ein oder wird sogar ganz ausgerissen. Außerdem schränken zu lange Krallen den Hund in seiner Fortbewegung ein und können sogar zu Fehlstellungen des Fußes und damit zu Haltungsschäden führen.

Wann aber sind die Krallen zu lang? Definitiv zu lang sind sie, wenn Ihr es Klackern hört, wenn Euer Hund auf einem harten Untergrund läuft. Ideal ist ein kleiner – ca 2mm – Abstand vom Boden. Das könnt Ihr testen, indem Ihr ein Blatt Papier zwischen Boden und Krallen hindurchzuschieben versucht.

Beim Krallenschneiden ist jedoch große Vorsicht geboten, denn die Krallen sind mit Blutgefäßen und Nervenzellen durchzogen. Bei hellen Krallen könnt Ihr recht gut erkennen, wo das „Leben“ beginnt und wo der verhornte, nicht durchblutete Teil der Kralle endet. Nur dieser darf gekürzt werden! Lieber in kleinen Minischritten vorgehen, als einmal zu weit geschnitten.

Nach unserer Erfahrung braucht es schon etwas Übung und Erfahrung um die Krallen richtig zu kürzen und um – sehr schmerzhafte – Verletzungen zu vermeiden. Laßt Euch das richtige Handling daher am besten von Eurem Tierarzt, Tierheilpraktiker oder Groomer zeigen.

Last but not Least ein Wort zum Thema Hundeschuhe. Gerade im Winter und wenn Streusalz, Splitt, vereiste Böden und verharschter Schnee den sensiblen Pfoten zu schaffen machen, sind gut sitzende Hundeschuhe ein sehr effektiver Schutz. Wichtig ist, dass sie gut und sicher sitzen und beim Laufen nicht scheuern. Auch solltet Ihr Euren Vierbeinern an das Tragen der Schuhe erst mal gewöhnen. Empfehlenswert ist es auch, die Booties zu markieren, so dass jede Pfote ihren „eigenen“ Schuh hat und diesen optimal einlaufen kann.

Übrigens: nicht nur im Winter bieten Hundeschuhe Schutz und Halt. Auch bei sportlichen Aktivitäten wie Canicross oder Bergwanderungen bieten Schuhe Schutz vor Verletzungen oder im Sommer vor Verbrennungen auf heißem Asphalt oder Sand und vor scharfkantigen Muscheln!

Hundeschuhe
Hundeschuhe müssen gut sitzen

In diesem Sinne: Hoch die Pfoten! Bleibt gesund!

Spaß im Schnee
Nach oben scrollen