BARF: Gesunde Ernährung ist nicht alles - aber ein guter Anfang

Eine gesunde Ernährung trägt wesentlich zum Wohlbefinden unseres Lieblings bei!

Was wir alle kennen: wir bekommen vom Züchter oder aus dem Tierheim einen süßen Welpen oder auch erwachsenen Hund, lieben ihn vom ersten Tag an wie verrückt und wollen nur eines – alles richtig machen. Vor allem mit der Fütterung. Deshalb erkundigen wir uns bei befreundeten Hundebesitzern, lassen uns vom Züchter beraten, besprechen das Thema mit unserem Tierarzt und/oder Tierheilpraktiker, lesen Dutzende von Büchern, stöbern in Internetforen und befragen die Stiftung Warentest nach dem optimalen Futter für unseren Liebling. Daß wir das tun ist wichtig und richtig: denn die Ernährung unseres Vierbeiners trägt zu ganz großen Teilen zu seiner Gesundheit und möglichst langen Lebenszeit bei. Das Dumme ist nur – je mehr wir uns erkundigen, desto unterschiedlichere Meinungen und Informationen bekommen wir!

Dabei gibt es unserer Ansicht nach nicht DEN Königsweg, um alles richtig zu machen. Denn wie Sie Ihren Liebling ernähren muss auch zu Ihnen, Ihrer Lebensweise und Ihrer Einstellung passen. Entscheidend ist, dass SIE bestimmen für welchen Fütterungsweg Sie sich entscheiden. Lassen Sie sich die Verantwortung dafür nicht aus der Hand nehmen! Wichtig sollte nur sein, dass man nicht vergisst, dass ein Hund ein sogenannter Omnivor, also ein „Allesfresser“ ist und beispielsweise Wildhunde ihre Beute mit Haut, Haaren, Knochen und Mageninhalt verspeisen, aber auch gern einmal Beeren, Früchte und Gräser auf dem Speiseplan stehen haben. Ob Sie Ihr Tier barfen oder mit einem Trocken- oder Nassfutter füttern wollen – gern besprechen wir mit Ihnen, welcher Fütterungsweg für Sie passt und praktikabel sein kann. Wir beraten Sie in der Abwägung der Alternativen und Möglichkeiten, zeigen Ihnen praktikable Wege auf und bieten Ihnen dafür qualitativ hochwertige und ausgesuchte Produkte an. 

BARF - Biologisch Artgerechte Rohfütterung

Im Wesentlichen heißt Barfen, möglichst naturbelassen und naturnah zu füttern. Dabei bezieht sich naturnah nicht nur auf die einzelnen Nahrungsmittel wie Fleisch, Gemüse und Obst, sondern auch auf die Art der Herstellung bzw. Verarbeitung. Beim Barfen ist die Zusammensetzung der Nahrung eng angelegt an ein für Hunde typisches Beutetier. Eigentlich ist es nichts anderes als eine Rückkehr zur Natur.

Die BARF-Ernährung beinhaltet im Wesentlichen 3 Komponenten – tierische Bestandteile wie Fleisch und Knochen, pflanzliche Bestandteile wie Gemüse, Obst & Kräuter sowie, wenn nötig, Mineralien und Öle.

Tierische Bestandteile beinhalten nicht nur reines Muskelfleisch, sondern ebenso Innereien, Bindegewebe, Knorpel und Knochen. Diese Nahrungsmittel liefern uns vor allem Fett und Proteine, aber auch Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.

Die pflanzlichen Komponenten steuern Kohlehydrate, Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe bei.

Und die Nahrungsergänzungsmittel -Öle und Mineralstoffe- unterstützen den Stoffwechsel und gleichen eventuelle Mängel aus.

Barf

Die 3 Bestandteile von BARF

Fleisch

Tierische Produkte sind der größte Anteil im Futternapf

Gemüse & Obst

Zweite wichtige Komponente einer naturnahen Mahlzeit

Mineralien & Öle

Unterstützen die Verdauung und sorgen für Ausgewogenheit

Tierische Produkte 

Die Nahrungsbestandteile tierischen Ursprungs nehmen bei einem gesunden Hund mit 75% – 80% den größten Teil ein. Hier sind sowohl Muskelfleisch als auch Innereien und Knochen enthalten. Unser tiefgefrorenes Fleisch beziehen wir in der Regel von kleineren, regional operierenden deutschen Herstellern, die sich der Nachhaltigkeit verpflichtet haben. In unserem Kühlhaus lagern bis zu 4 Tonnen Fleisch verschiedenster Sorten – da ist auch für den empfindlichsten Allergiker etwas dabei! Die Fütterung sollte aus verschiedenen Fleisch- und gern auch Fischsorten bestehen, vorzugsweise regional verarbeitet.

Pflanzliche Produkte 

Gemüse und Obst stellen die 2. wichtige Komponente einer ausgewogenen Mahlzeit dar. Die meisten Gemüse- und Obstsorten, die wir für den menschlichen Verzehr verwenden, können auch dem Hund gegeben werden. Feinpüriert und mit etwas Öl abgeschmeckt (damit das Gemüse auch verdaut werden kann) dienen sie der Zufuhr von Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen. Wir bieten Obst und Gemüse als fertige Mischung oder in Einzelkomponenten an. Diese sind entweder tiefgefroren oder in getrockneter Form als Flocken vorrätig. Wir empfehlen bei einem gesunden Hund darauf zu achten, daß hauptsächlich basisches Gemüse oder Obst gefüttert werden, um den naturgemäß relativ hohen Säuregehalt des Fleischanteils etwas auszugleichen. Und auch hier kann gerne nach regionalen und saisonalen Aspekten gefüttert werden.

Mineralien und Öle…

…runden eine ausgewogene BARF-Mahlzeit ab. Während Öle in erster Linie dafür da sind, die Verstoffwechselung der fettlöslichen Vitamine zu unterstützen und den Hund mit essentiellen Fettsäuren versorgen, kann mit den Mineralien der Knochen- und Muskelaufbau gezielt unterstützt werden. In unserer Nahrungsergänzungsmittel-Abteilung finden Sie für jeden Bedarf das richtige Produkt.

Wie funktioniert "Artgerechte Rohfütterung" in der Praxis? 

Vorweg: BARF gibt uns keine Kochrezepte, sondern beschreibt Prinzipien, nach denen der Speiseplan für den Hund zusammengestellt wird.

Dabei geht es nicht um höhere Mathematik oder um die hochkomplizierte Umsetzung von Formeln, sondern darum eine ausgewogene Fütterung sicherzustellen. ABER: man muss sich mit den Grundregeln der Ernährung auseinandersetzen, denn ohne Grundkenntnisse der Ernährungslehre geht es letztlich doch nicht. Bequem wie ein Dosenöffner ist der Schlüssel zum barfen dann doch nicht.

Mit der Rohfütterung versuchen wir die natürlichen Fressgewohnheiten und Ernährungsbestandteile wildlebender Omnivoren (und damit der mit unseren Hunden verwandten Wölfe und Wildhunde) nachzuahmen. Auch wenn durch die Domestizierung die Ernährung unserer heutigen Haushunde nicht 1:1 mit der eines freilebenden Wolfes gleichzusetzen ist, so bleiben doch viele Gemeinsamkeiten mit dem Wolf bis heute bestehen: im Speziellen das Gebiss, der Magen-/Darmtrakt und die Verdauung.

Der Wolf ist auch kein reiner Fleischfresser, sondern ein Beutetierfressser, das heißt die Beute wird komplett, also mit Knochen, Fell und Magen- und Darminhalt gefressen. Gerade der Magen- und Darminhalt liefert dabei wertvolle vorverdaute Nahrung mit den darin enthaltenen Nährstoffen. Das Beutetier als Ganzes liefert daher die lebensnotwendigen Nährstoffe:

  • Fleisch – Proteine (Eiweiß) & Fett
  • Knochen – Kalzium und Mineralien
  • Magen- und Darminhalt – Vitamine und Ballaststoffe
  • Innereien – fettlösliche Vitamine
  • Blut – Natrium & Spurenelemente
  • Körperfett des Beutetieres – Eiweiß & Fettsäuren

Daraus ergibt sich, daß eine Fütterung, die an das natürliche Fressverhalten wild lebender Omnivoren angelehnt ist, die optimale Lösung ist, unsere Hunde zu füttern. Natürlich ist es uns in der Praxis in der Regel nicht möglich, komplette Beutetiere zu verfüttern. Der Aufschrei der Nachbarn dürfte Ihnen gewiss sein, wenn Ihr Hund im Garten eine komplette Ziege oder ein Kaninchen verspeist. Eine reine Fleischfütterung führt jedoch zwangläufig zur Fehlernährung. Daher ist es unerlässlich, auch Gemüse und Obst zu füttern, um Mangelerscheinungen entgegenzuwirken und den Hund mit allen Nährstoffen in ausreichender Menge zu versorgen. 

FAQ - Häufig gestellte Fragen

BARF ist ein heiß diskutiertes Thema und die Standpunkte reichen von „lebensgefährlich für den Hund“ bis hin zu „Allheilmittel gegen Zivilisationskrankheiten“ (auch beim Hund).

Neutrale, wissenschaftlich Kontrollstudien werden Sie nicht finden – aber es gibt zahlreiche gut beobachtet und recherchierte Erfahrungswerte. Für uns stellt sich eben die Frage, warum so viele Hunde heute so oft an gesundheitlichen Problemen wie Arthrose, Allergien, Magen-Darm-Problematiken usw.  leiden, wo sie doch mit so gesundem und ausgewogenem Fertigfutter ernährt werden? Diese Frage sei erlaubt.

Sie möchten daher die Fütterung Ihres Tieres selbst in die Hand nehmen und Ihren Hund oder Ihre Katze aufs Barfen umstellen und haben aber das Gefühl vor einem riesigen Berg zu stehen, weil noch so viele Fragen im Raum stehen. Das ist normal und nicht schlimm – wir alle haben uns am Anfang diese Fragen gestellt.

 Lassen Sie uns daher mal etwas Licht ins Dunkel bringen und seien Sie versichert: Barfen ist kein Buch mit sieben Siegeln und die Ergebnisse zeigen uns, daß es wunderbar funktioniert!

Nein, Sie werden sehr schnell eine Routine dafür entwickeln.

Natürlich müssen Sie ein bisschen mehr Zeit für die Zubereitung des Futters aufwenden –  Dose öffnen geht schon schneller. Am Anfang ist es schon eine Umstellung, aber Sie werden sehr schnell ein optimales Zeitmanagement entwickelt haben. Nur Mut – Sie werden sehen, wie schnell das geht und für Tipps & Tricks stehen wir Ihnen hilfreich zur Seite.

Das wichtigste – wie beim Menschen auch: abwechslungsreiche und hochwertige Ernährung!

Achten Sie darauf, unterschiedliche Fleischsorten und Fleischarten zu füttern, auch Innereien, Fisch und durchaus auch fleischige Knochen. Auch bei Gemüse und Obst ist auf Abwechslung zu achten. Im Hinblick auf bestimmte Bedarfswerte wie z.Bsp. Kalzium, Vitamine und Spurenelemente ist es auch wichtig, bei der  Futterzusammensetzung Faktoren wie Alter, Aktivitätslevel, möglicherweise Krankheiten etc. zu berücksichtigen.

Wir erstellen für Sie einen individuellen Futterplan, der abwechslungsreich, ausgewogen und genau auf die benötigte Versorgung zugeschnitten ist. So bekommt Ihr Tier alles was es braucht.

Nein, das muss nicht sein. Aber wenn Sie abwechslungsreich und vielseitig füttern, gleichen sich mögliche Mängel oder Überschüsse auf natürliche Weise aus. Wenn Sie die Futterzusammensetzung im Blick halten, sollten sich Ungleichheiten in einem Zeitraum von 2-3 Wochen kompensieren.

Eindeutig ja, denn Sie wissen, was im Napf ist! Außerdem ist es bei selbst zubereitetem Futter viel leichter, die Frische und Qualität der Lebensmittel zu beurteilen. Und es riecht einfach gut! Na ja, beim Pansen scheiden sich da etwas die Geister, aber Sie wissen was wir meinen.

Außerdem sind Sie auf diese Weise sicher, daß keine Konservierungs- oder Farbstoffe oder sonstigen unerwünschten Zusatzstoffe im Futter landen

Die Angst vor Salmonellen  der Rohfütterung ist in der Regel  unbegründet. Als Karnivore ist die Magensäure von  Hunde und Katzen mit einem ph-Wert im extrem sauren Bereich ausgestattet. Das mögen weder Salmonellen noch Bakterien. Außerdem ist die Verdauungszeit bei Hunden aufgrund des kurzen Darms sehr schnell, so dass mögliche Erreger auch rasch wieder ausgeschieden werden, bevor es zu einem infektiösen Befall kommt.

Die Wahrscheinlichkeit eines krankmachenden Befalls ist auch eher bei immunschwachen Tieren zu vermuten oder aber auch bei mangelnder Hygiene bei der Futterzubereitung. Wir sagen nicht, dass eine Infektion nicht vorkommen kann, sie ist jedoch nach unserer Erfahrung eher unwahrscheinlich und selten.

Das schöne, glänzende Fell von gebarften Tieren sticht förmlich ins Auge. Auch die Krallen sind bei artgerechter Ernährung fester und widerstandsfähiger. Durch das natürliche  Kauen von Knochen und Fleisch werden die Zähne mechanisch gereinigt sowie die Speichelbildung angeregt. Ihr Hund wird deutlich weniger von  Zahnstein geplagt und auch so gut wie nie schlechten Maulgeruch haben. Viele Hundebesitzer berichten, daß ihr Tier nach der Umstellung auf’s Barfen gegenüber früher auch nicht mehr „hundelt“.

Last but not least: Sie werden feststellen, dass die Kothäufchen deutlich kleiner sein werden und der Futternapf blitzeblank geschleckt ist.

Wie so oft: es kommt darauf an, denn jedes Tier ist individuell. Normalerweise fressen die meisten Hunde Rohfleisch liebend gern und die Umstellung auf die neue Fütterungsart kann ohne Probleme von heute auf morgen erfolgen. Wurde jedoch lange Zeit Trockenfutter gefüttert oder haben Sie ein älteres oder krankes Tier kann eine langsamere und angepasstere Umstellung sinnvoll sein. Auch hierzu begleiten wir Sie gern.

Bei Katzen kann die Umstellung auf Rohfütterung tatsächlich langwieriger sein, weil Katzen neuem Futter oft skeptisch begegnen. Da helfen dann ein paar Tricks und Kniffe. Der wichtigste: klein anfangen!

Beim Thema Getreide scheiden sich die Geister. Es gibt Tiere, die gut damit zurechtkommen, andere wiederum bekommen leicht Blähungen davon oder reagieren sogar allergisch.

Wenn Sie Getreide füttern wollen, sind glutenfreie Sorten wie Hirse,  Quinoa, Buchweizen, Amaranth oder Reis zu bevorzugen.

Verzichten Sie jedoch generell auf Getreide bei Erkrankungen wie Krebs, Futtermittelallergien, Epilepsie und Hefepilz- oder Giardienbefall!

Wenn Sie Ihre Katze barfen, hat Getreide hingegen nichts im Futternapf verloren!

Die meisten Hunde lieben Milchprodukte und in kleinen Mengen spricht auch nichts dagegen. Verzichten sollten Sie jedoch auf frische Kuhmilch, da Hunde die darin enthaltene Laktose nicht verdauen können und oftmals mit Durchfall oder Magenproblemen reagieren.

Fermentierte Milchprodukte wie Quark, Hüttenkäse, Kefir, Joghurt etc sind jedoch eine leckere und gesunde Ergänzung im Futternapf.

Ja, sehr gern sogar. Denn Fisch ist besonders reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren und enthält viele wertvolle Vitamine und Spurenelemente.

Die meisten Hunde fressen sehr gerne Fisch – besonders komplett am Stück, was dem Genuss ein komplettes Beutetier zu verspeisen am nächsten kommt. Manche „schütteln den Fisch auch erst mal noch tot“ bevor sie ihn sich einverleiben oder lieben es, sich noch ein bißchen darin zu wälzen. Für uns Menschen ist das vielleicht nicht ganz so lecker, aber für Ihren Hund der Himmel auf Erden. Daher am besten im Garten füttern – oder eben doch in Stückchen.

Achtung: Bei selbst gefangenen Fischen oder direkt vom Fischer bezogenen Fische darauf achten dass der Angelhaken entfernt ist!

Ja! Im Gegensatz zu Trockenfutter enthält frisches Fleisch und Gemüse natürlicherweise deutlich mehr Wasser. Dadurch wird schon ein größerer Teil des Flüssigkeitsbedarf des Hundes gedeckt und er trinkt entsprechend weniger.

Nein, das muss nicht sein. Natürlich kommt es darauf an, welche Fleischsorten Sie  füttern und mit welchem Fertigfutter Sie das Barfen vergleichen. Beim Gemüse empfehlen wir möglichst saisonale Angebote zu nutzen – sie sind preiswert und qualitativ hochwertig. Und die benötigten Nahrungsergänzungsmittel sind – bei entsprechender Qualität – sehr ergiebig.

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Es kommt darauf an…

Natürlich sollten Sie ausreichend Lagerkapazität im Gefrierschrank haben. Wieviel ist von der Größe Ihres Hundes und dem Rhythmus Ihrer Einkäufe abhängig.

Für einen ausgewachsenen 20 kg-Hund brauchen Sie im Schnitt pro Woche Platz für 2,5 – 3,5 kg Fleisch plus 0,5 – 1 kg püriertes Gemüse. Wenn Sie Ihren Einkauf nur einmal monatlich tätigen wollen, natürlich entsprechend mehr.

Fleisch in Stücken oder auch Knochen benötigen unabhängig vom Gewicht auch etwas mehr räumlichen Platz als gewolftes Fleisch. Es ist jedoch dennoch überschaubar.

 Sie werden feststellen, daß Ihr Hund nach der Umstellung auf BARF wesentlich ausgeglichener, zufriedener und vitaler sein wird. Die Freude am Fressen wird ihm förmlich anzumerken sein. Gönnen Sie ihm und sich dieses Vergnügen!

Unser Team ist darauf geschult, Sie fundiert und professionell
zu beraten und einen ausgewogenen Futterplan für Ihr Tier zu erstellen. 

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